Fridays for Future präsentiert: Die Ökomerkel

Dieser satirisch angehauchte Redebeitrag wurde am 10.1.2020 bei der Fridays for Future Demonstration von Theresa gehalten:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ähm ich meine liebe Mitbürger*innen, man gendert ja jetzt.

Wir stehen nicht nur am Beginn eines neuen Jahres, sondern auch eines neuen Kapitels in der Geschichte der Nachhaltigkeit. Ich bin überzeugt, dass wir gute Gründe haben, zuversichtlich zu sein. Wenn wir unsere Stärken nutzen, wenn wir auf das setzen, was uns verbindet, also den Kapitalismus und das Wirtschaftswachstum.

Wir haben Großartiges geschafft, wie einen weiterhin exponentiellen Anstieg der CO2 Emissionen, jedes Jahr neue Hitzerekorde und jetzt als Auftakt des neuen Jahres die Waldbrände in Australien.

Die Erwärmung unserer Erde ist real. Sie ist bedrohlich. Wir müssen alles Menschenmögliche unternehmen, um diese Menschheitsherausforderungzu bewältigen. Noch ist das möglich. Aus diesem Grund verabschiedeten wir kürzlich das tolle Klimapaket! Ich weiß sehr wohl, dass die darin beschlossenen Maßnahmen einigen Angst machen und doch noch lange nicht ausreichen. Jedoch bin ich mit meinen 65 Jahren in einem Alter, in dem ich persönlich nicht mehr alle Folgen des Klimawandels erleben werde.

Denn es sind ja nur unsere Kinder und Enkel, die mit den Folgen dessen leben müssen, was wir heute unterlassen. Deshalb setze ich all meine Kraft dafür ein, dass Deutschland seinen Beitrag leistet. Und mit all meiner Kraft, meine ich das Restbisschen meiner Amtszeit, nur um Missverständnisse auszuschließen.

Dabei tragen uns die Werte des Grundgesetzes sowie die Prinzipien der mehr oder weniger sozialen Marktwirtschaft. Sie werden auch in Zukunft unser Kompass bleiben.

Das heißt, auch im digitalen Zeitalter hat die Technik dem Menschen zu dienen- und nicht umgekehrt. Denn wir Menschen, wir Chauvinist*innen, wir regieren. Wir spielen Gott. Das ist der Kern unserer von Lobbyismus zerfressenen Demokratie.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ähm, Mitbürger*innen,

Nur in der Gemeinschaft der Europäischen Union können wir unseren auf Ausbeutung der Natur und Länder des globalen Südens, begründeten Wohlstand sichern.

Wir wollen, dass sie auch in Zukunft einen guten und sicheren Arbeitsplatzhaben. Aber nur, solange die H&M T-Shirts aus Bangladesch nicht zwei Euro teurer wären und die Automobilindustrie weiterhin wachsen kann. Das ginge sonst eindeutig zu weit!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Mitbürger*innen. Ach, das doofe Gendern.

Ein neues Jahrzehnt liegt vor uns. Überraschen wir uns einmal mehr damit, was wir alles mit marktwirtschaftlichen Argumenten vertagen können. Veränderungen müssen deshalb von der breiten Masse laut gefordert werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes und frohes neues Jahr und viel Energie zum Streiken.“